Samstag, 15. September 2012

Biomineralwasser, Gute Luise und Stielmus

Was haben die drei Begriffe gemeinsam, ich glaube fast nichts, ausser, dass sie mich alle drei am Freitag beschäftigt haben. 

Normalerweise trenne ich ja Privates und Beruf, doch am Freitag habe ich eine Pressemitteilung vom Bundesgerichtshof erhalten, beruflich natürlich, die Beides betraf, meinen Beruf und meine private Leidenschaft fürs kochen.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs darf ein Mineralwasserproduzent sein Wässerchen Biowasser nennen, auch wenn der BGH ( Bundesgerichtshof) nicht geprüft hat ob es tatsächlich ein Biowasser ist?¿

Gut ich weiss ja wie das läuft, ein Wasserhersteller hat sein Wasser Biowasser genannt, was die anderen natürlich nervt, also hat der Verein gegen unlauteren Wettbewerb geklagt, beim Landgericht Nürnberg, gewonnen und jetzt in der Revision verloren, denn der BGH hat entschieden das es auch Biowasser gibt, nur ob der Produzent tatsächlich Biowasser verkauft, hat der BGH nicht geprüft, denn dieses war „ausser Streit“. 
Also hat der Verein nicht gesagt, dass es kein Biomineralwasser ist, sondern nur gerügt, dass es nicht so heissen darf. 
So ist das im Zivilprozess, alles was nicht bestritten wird gilt als zugestanden, „ausser Streit“ eben und so darf der Hersteller sein Wasser mit Genehmigung des BGH Biowassser nennen, ohne das der BGH geprüft hat ob es überhaupt Biowasser ist, ich denke kaum ein Laie kann das nachvollziehen, was ziemlich traurig ist...ich hoffe irgend jemand prüft mal ob das Wasser auch den Kriterien des BGH für ein Biomineralwasser entspricht. 
Die Information zu dem Urteil habe ich der Pressemitteilung des BGH entnommen, die sich hier findet: Klick
Gut, soweit das berufliche.

Stielmus, oder auch Rübstiel habe ich heute gekauft, ein Rezept habe ich gefunden gehabt in der e&t 8/08, das war sehr italienisch, mit Stengelkohl und da habe ich den Ehrgeiz etwa eher regionales zu machen, denn Stielmus ist für mich eindeutig ein sehr regionales Gemüse.
Etwas süßes sollte dazu, da dachte ich an Birnen. Meine Obsthändlerin auf dem Walsumer Markt empfahl dann die „Gute Luise“ . Ich finde alleine der Name hat schon was, eine leckere Birne die festes Fleisch hat ohne hart zu sein. So habe ich es dann gemacht:

Zutaten für 2:

1 Entenbrust, etwa 350 g
1 Bund Rübstiel oder Stielmus, je nach Region
250 g Pfifferlinge
2 Birnen „Gute Luise“
1/2 Zitrone
2 El Schnittlauch, fein geschnitten
120 g Orecchiette
30 g Hartkäse
Butter, Pfeffer und Salz

Zubereitung:
Von der Entenbrust die Haut entfernen, die Brust in dünne Streifen schneiden. Die den Stielmus waschen und putzen, ich habe auch die Enden der Stiele großzügig abgeschnitten. Den Stielmus in reichlich Salzwasser drei Minuten blanchieren, gut abtropfen lassen und vorsichtig etwas ausdrücken.
Die Pfifferlinge putzen, den Schnittlauch waschen und in kleine Röllchen schneiden. Die Birnen schälen, vierteln, entkernen und in Scheiben schneiden, mit etwas Zitronensaft beträufeln. Den Käse reiben, ich hatte noch Beemster X-O da und habe den dafür genommen.
Die Pasta, ich habe Orecchiette dafür genommen, die haben eine schöne Form in Salzwasser gar kochen und gut abtropfen lassen.
Zwischenzeitlich etwas Butter in einen Pfanne geben, die Haut der Entenbrust zugeben und bei geringer Hitze auslassen, wenn sich das Fett gelöst hat die Haut herausnehmen, die Hitze erhöhen und die Bruststreifen darin ganz kurz anbraten.
Das Fleisch herausnehmen, mit Pfeffer und Salz würzen und zur Seite stellen, jetzt die Birnenscheiben in dem Fett anbraten bis sie etwas Farbe haben.
Die Birnen aus der Pfanne nehmen und zu dem Fleisch geben, dann die Pilze in dem heissen Fett anbraten.
Den Stielmus etwas klein schneiden und zu den Pfifferlingen geben, das Fleisch mit den Birnen wieder in die Pfanne geben und kurz erhitzen. Alles noch einmal mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Die Pasta auf zwei Teller verteilen, darauf das Fleisch mit dem Gemüse verteilen, mit etwas Käse und den Schnittlauchröllchen bestreuen und servieren.