Mittwoch, 27. September 2017

regionales, Pickert mit Schinken und Ei

Pickert gab es, eine eher regionale Angelegenheit wie ich jetzt weiß.
Ich habe in der neuen Essen&Trinken das Rezept entdeckt. Pickert ist ein Kartoffelpfannkuchen und kommt ursprünglich wohl aus dem lippischen/westfälischen.
Barbara vom Blog „Schlecktüre“ hat das schön beschrieben was es mit dem Pickert auf sich hat, sehr lesenswert.

Pickert Schinken Spiegelei


In vielen Rezepten kommen Rosinen in den Teig. Rosinen sind hier bei uns ein absolutes „No-Go“, also gab es bei uns den Pickert ohne Rosinen. 
Ich habe dazu auch gelesen, das die alten Lipper sagen der Rosinenpickert sei der neureichen Pickert, denn ursprünglich war es wohl ein arme Leute Gericht.

In der Essen & Trinken wird der Pickert auch mit Schinken und Spiegelei zubereitet, das hat mir gefallen und so habe ich den Pickert dann auch zubereitet.

Zutaten für 2:
150 g Mehl
15 g Hefe
1 Prise Zucker
350 g Kartoffeln
200 ml Milch
5 Eier M
1 Prise Salz
Schweineschmalz
200 g Schinken am Stück
6 Scheiben Schinken
Butter


Zubereitung:

Das Mehl in eine große Schüssel geben, eine kleine Kuhle eindrücken. Etwa 50 ml zimmerwarme Milch mit der Hefe und dem Zucker verrühren und in die kühle schütten, etwas Mehl darüber streuen. Mit einem Feuchten Küchentuch abdecken und etwa 30 Minuten gehen lassen.

Pickert Schinken Spiegelei
In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und sehr fein reiben. Die Kartoffelmasse etwas abtropfen lassen, dann zu dem Mehl geben. Ein Ei, eine Prise Salz und die restliche Milch zufügen und alles gründlich verrühren. Den Teig etwa 1 Stunde aufgehen lassen.

In einer kleinen Pfanne den Teig nach und nach in Schweineschmalz zu 5-6 Pickert verbacken.

Die dicke Scheibe Schinken in Würfel schneiden und in etwas Schmalz leicht anbraten.

Die restlichen 4 Eier in etwas Butter zu Spiegeleiern braten.

Anrichten:

Je einen Pickert auf einen Teller legen, darauf ein Spiegelei legen und zwei Scheiben Schinken. Dazu einige Würfel vom gebratenen Schinken.

Sonntag, 24. September 2017

vom Bauernhuhn, Pfaffenschnittchen mit Sellerie und Steinpilz

Wie ich schon letzte Woche berichtet habe, durfte ich drei Bauernhühner, jedes etwa 4 kg schwer verarbeiten.
Bei drei Hühner von diesem Gewicht lohnt es sich auch schon nach den Pfaffenschnittchen am Huhn zu schauen und diese auszulösen. Es handelt sich um kleine Fleischstücke die auf dem Rücken des Huhnes in einer kleinen Vertiefung sitzen. Wo man die genau findet hat  Astrid, Arthurs Tochter gut beschrieben, durch ihre Beiträge habe ich die kleinen Teile überhaupt nur kennengelernt.

Die kleinen runden Fleischstücke haben eine eher feste Konsistenz und sind recht intensiv im Geschmack. Ich habe die bei diesem Rezept das erste mal verarbeitet.
Leider ist das Gericht optisch nicht unbedingt so ganz optimal, aber der Geschmack war schon ziemlich gut.

Pfaffenschnittchen Sellerie Steinpilz


Ich habe zu den kleinen Pfaffenschnittchen nur eine Selleriecreme, Steinpilz und eine Steinpilzsauce gemacht und etwas krosse Hühnerhaut. Somit ergaben  sich unterschiedliche Geschmackvarianten vom Huhn und die werden gut ergänzt durch den Steinpilz und den cremigen Sellerie. Wir hatten eine schöne, eher klassische Vorspeise.

Zutaten für 2:
6 Pfaffenschnittchen
50 g Hühnerhaut
10 Körner roter Koh Kong Pfeffer
2 Steinpilze 
Öl
600 ml dunkler Hühnerfond
10 g getrocknete Steinpilze 
1/2 El Maismehl 
50 g Butter
300 g Sellerie, geschält und grob gewürfelt
250 ml Sahne
Salz

Zubereitung:
In einer kleinen Pfanne etwas neutrales Öl erhitzen und die Hühnerhaut darin in etwa 4-5 Minuten knusprig ausbraten. Ich habe die Haut dabei mit einem Plattiereisen beschwert, damit sie sich nicht so stark einwickelt.
Die Haut auf einem Küchenkrepp abtropfen und auskühlen lassen, dann mit einem Messer sehr fein hacken. Den Koh Kong Pfeffer in einem Mörser fein zerreiben. Die Brösel von der Hühnerhaut, den gemörserten Pfeffer und etwas Salz miteinander vermischen.

Pfaffenschnittchen Sellerie Steinpilz 

Die getrockneten Steinpilze in den dunklen Hühnerfond geben und den Hühnerfond auf die Hälfte einkochen. Dabei sollten die getrockneten Steinpilze wenigstens 15 Minuten kochen, nach der Packungsanweisung. 
Die Sauce mit wenig Salz abschmecken und mit Maismehl leicht binden. Kurz vor dem Anrichten nochmal erwärmen und die Butter unterrühren, danach darf die Sauce nicht mehr kochen, weil sie sonst Bindung verliert.

Den Sellerie mit der Sahne in einen Topf füllen, leicht salzen und etwa 15 Minuten bei offenem Topf köcheln lassen bis der Sellerie schön weich ist. Die Sahne abschütten und den Sellerie gründlich pürieren. Die Sahne nach und nach wieder zufügen bis die Selleriecreme die richtige Konsistenz hat. Die Selleriecreme mit Salz abschmecken und durch ein Sieb streichen.
Die Pfaffenschnittchen leicht salzen und in etwas Butter drei bis 4 Minuten von allen Seiten anbraten.
Die Steinpilze halbieren und in etwas Butter von beiden Seiten anbraten, leicht salzen.

Anrichten:

Zwei El von der warmen Selleriecreme auf einen Teller geben. Die Selleriecreme kreisförmig ausstreichen bis an den Rand des Tellers. Auf der Creme jetzt 1-2 El der Steinpilzsauce verteilen. Einen Steinpilz und drei Pfaffenschnittchen darauf setzen, mit den Hautbröseln bestreuen.

Sonntag, 17. September 2017

vom Bauernhuhn: Hühnerfrikassee

Zwei bis dreimal im Jahr habe ich die Möglichkeit frische Hühner vom Bauern zu bekommen. Jetzt war es wieder soweit und ich habe drei Hühner mit einem Gesamtgewicht von rund 12 kg bekommen, also ein Huhn hat etwa 4 kg Gewicht. Damit bekomme ich die  Hühner nicht als Ganzes in meinen Tiefkühler. 
Halbieren hilft auch nicht, denn gebratene halbe Hähnchen essen wir nicht so gerne und selbst ein halbes Huhn wäre für uns zwei ja noch viel zu viel.
Hühnerfrikassee 



Also habe ich die Hühner am Dienstag zerlegt. Die Keulen ausgelöst und paarweise eingefroren. Die Brüste habe ich auch ausgelöst, da wog eine Hälfte schon 500 g, also bei weitem ausreichend für eine Mahlzeit für uns zwei. Dann habe ich auch noch die Pfaffenschnittchen ausgelöst. Die Flügel habe ich daran gelassen an den Karkassen, weil ich ja noch Fleisch für ein Hühnerfrikassee haben wollten und eine kräftige Brühe. Also sind zwei Karkassen in einen großen Topf gekommen, mit etwas Suppengemüse und Lorbeerblatt. Die habe ich eine gute Stunde leicht köcheln lassen, so hatte ich dann eine kräftige Brühe. Das restliche Fleisch habe ich dann, nachdem die Karkassen abgekühlt waren vom Huhn gezupft, so ergab sich nochmal rund 900g Fleisch. Die dritte Karkasse habe ich für einen dunklen Hühnerfond den ich für einige Rezepte benötige, erst im Backofen angebraten und dann wurde  auch die ausgekocht. So habe ich dann noch einige Liter hellen und dunklen Hühnerfond erhalten.

Aus dem abgezupften Fleisch habe ich dann ein Hühnerfrikassee gemacht. Wenigstens wird das Gericht meist so genannt eigentlich ist es aber kein Frikassee, sondern richtigerweise ein Blankett vom Huhn. Allerdings hat sich die Bezeichnung Frikassee so für das Gericht eingebürgert das ich es auch so nenne.
Frau K war von dem Gericht ziemlich begeistert, und meinte das sie dafür viele Schäumchen stehen lassen würde. Es zeigt sich an diesem Gericht wie sehr der Geschmack eines Gerichtes von der Qualität der Zutaten abhängt und diese Hühner haben viel Geschmack. Ich kenne diesen Geschmack eigentlich nur noch aus meiner Kindheit vor mehr als 50 Jahren.

Zutaten:
Für 6 Portionen Frikassee
900 g gekochtes Hühnerfleisch
1 L Hühnerbrühe
400 ml Weißwein
100 g Butter
1,5 El Mehl
250 ml Sahne
2 Eigelb
Salz, weißer Pfeffer

Gemüse für 2 Portionen 
150 g TK-Erbsen
200 g Knackerbsen
250g weiße Champignons
Rapsöl
80 g Basmati-Reis
Butter

Zubereitung:
Die Hühnerbrühe mit dem weißen Wein auf etwa 600 ml einkochen. In einem größeren Topf die Butter zerlassen, das Mehl einrühren. Die Mischung dünsten dabei häufig umrühren bis sie schön goldgelb ist. Jetzt die reduzierte Hühnerbrühe und etwa 150 ml Sahne zufügen, gut verrühren. Es sollen ja keine Mehlklumpen verbleiben. Die Mischung  vorsichtig auf etwa 500ml einkochen. Dabei sollte dieses Sauce etwa 20 Minuten leise köcheln um den Mehlgeschmack zu vertreiben.

Die beiden Eigelbe mit der Sahne verrühren und in die Sauce geben, unter häufigem  rühren erwärmen, aber aber nicht kochen, so bindet die Sauce weiter ab. Die Sauce mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken. Das Hühnerklein in die Sauce geben und vorsichtig darin erwärmen. Wie gesagt es darf nicht mehr kochen sonst gerinnt das Eigelb und der Sauce fehlt ihre Bindung.

Hühnerfrikassee

Den Reis etwa 10 Minuten in Salzwasser garen lassen, abschütten. In den Topf etwas Butter geben, den Reis wieder einfüllen, gut verrühren und auf der ausgeschalteten, warmen Herdplatte noch 5 Minuten ziehen lassen.

Die TK-Erbsen in einem Topf mit reichlich Salzwasser etwa 5 -6 Minuten köcheln lassen, nach 2 Minuten die Knackerbsen zufügen und mit köcheln lassen. Abschütten und warm halten.
Die Champignons mit einem Pinsel oder Tuch soweit nötig säubern. Die Stiele heraustrennen und die Köpfe vierteln. Bei mir waren die Pilzköpfe recht groß, deshalb habe ich die geviertelt, wer schöne kleine  Köpfe bekommt kann die natürlich ganz lassen.
In einer Pfanne etwas Rapsöl erhitzen bis es anfängt zu qualmen, dann sofort die Pilzköpfe in die Pfanne geben. Die Champignons etwa 3-4 Minuten  anbraten, dabei ab und an die Pfanne kräftig schwenken. Die Pfanne besiegte stellen und die Champignons leicht salzen.

Anrichten:

Den Reis auf zwei Teller verteilen und so ausstreichen das er fast ganz den Teller bedeckt. Auf den Reis 2-3 El Hühnerfrikassee verteilen. Am Schluss das Gemüse und die Champignons zugeben.

Sonntag, 10. September 2017

Lamm, getrocknet mit Kohl und Liebstöckel

Dieses Gericht das ich heute vorstelle gehört sicher zu dem Besten was ich je zubereitet habe. Aber bevor dieses Gericht so war wie ich es mir vorgestellt hatte, benötigte ich mehrere Versuche bis der Geschmack und die Konsistenz stimmten. Die Grundidee für das Gericht habe ich mir bei einem besternten Koch geklaut jedoch ist letztendlich etwas vollkommen anderes herausgekommen.

Lamm Kohl Liebstöckel
Also in der Schüssel ist getrocknetes Lamm, ein Espuma aus Kohl, Schafjoghurt und Liebstöckel und als kleine Deko sind noch Raukeblüten auf dem Schaum.
Das Lamm ist getrocknet und fein gerieben und ruht auf einem Kohl-Liebstöckelespuma.
Herausgekommen ist eine der besten Vorspeisen die ich je gemacht habe. 
Mit der Zubereitung sollte man etwa 24 Stunden früher anfangen. Das trocknen des Lamms brauchte bei mir 9 Stunden und der Schafjoghurt soll etwa 24 Stunden abtropfen.


Zutaten für 4 :
100 g Lamm
250 g Spitzkohl 
50 g Blattspinat
60 g Kartoffeln 
2 Zweige Liebstöckel 
100 ml Sahne 
50 g abgetropfter Schafjoghurt
Salz
Raukeblüten

Zubereitung:
Etwa 100 g Schafjoghurt durch ein feines Sieb etwa 24 Stunden im Kühlschrank abtropfen lassen.
Den Backofen auf 50°C vorwärmen. Das Lammfleisch in etwa 3-4 mm dünne Scheiben schneiden und auf ein Gitterrost verteilen. Ich habe dafür ein kleines Stück aus der Lammkeule verwand. Diese Stücke werden hier als Lamm-Steaks verkauft.

Lamm Kohl Liebstöckel

Das Gitterrost mit dem Lamm in den Backofen stellen und etwa 9 Stunden trocknen lassen bis das Fleisch trocken und fest ist. Das habe ich bereits am Vortag gemacht, damit das Fleisch auch abkühlen kann. Kühl und trocken gelagert hält sich das Fleisch einige Zeit.
Den Spitzkohl putzen und in dünne Streifen schneiden man benötigt 250 g  Spitzkohlstreifen. Den Spinat waschen und die dicken Stile abzupfen. 
In einem Topf reichlich Wasser erhitzen, salzen und den Spitzkohl darin etwa 10 Minuten weich kochen. Etwa 3 Minuten vor Ende der Kochzeit den Spinat und die Blätter von einem Zweig Liebstöckel zufügen und mit köcheln lassen. Das Gemüse durch ein Sieb abschütten und gut ausdrücken damit es das Wasser verliert.
Die Kartoffel in Salzwasser schön weich kochen.

Das Gemüse mit der zerdrückten Kartoffel, der Sahne und zwei El Liebstöckelöl in einen hohen Becher geben und sehr gründlich pürieren. Den abgetropften Schafjoghurt unterheben und gut verrühren. Mit etwas Salz vorsichtig abschmecken.
Die Masse durch ein feines Sieb streichen und in einen iSi füllen. Zwei Kartuschen Gas einfüllen und sehr gut schütteln. Den iSi in ein Wasserbad mit 60°C stellen damit die Masse warm bleibt.

Das getrocknete Lammfleisch auf einer feinen Reibe in kleine Partikel reiben.

Anrichten:
Den iSi nochmal gut schütteln und dann den Espuma auf 4 kleine Schalen verteilen. Mit dem geriebenen, getrockneten Lamm bestreuen. Je einen Tl Liebstöckelöl dazu geben, je zwei schöne kleine Liebstöckelblätter  und einige Raukeblüten.

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Mittwoch, 6. September 2017

Dillblütenöl, selbst gemacht

Kräuteröle stelle ich seit einiger Zeit selber her, ich finde es eine schöne Idee um den Kräutergeschmack länger haltbar zu machen.
Ein gutes Beispiel ist mein Dillblütenöl. Dillblüten gibt es hier nur wenige Wochen im Sommer zu kaufen. Stellt man ein Öl aus den Dillblüten her kann man den Geschmack noch für ein paar Wochen länger konservieren. Außerdem gibt grünes Öl bei vielen Tellern auch einen schönen optischen Effekt




Für meine Kräuterölrezepte habe ich mich an dem Kochbuch von Daniel Humm „ Eleven Madison Park“  orientiert. Er bringt am Ende des Kochbuches sehr viel Grundrezepte und Kräuteröle sind auch dabei.

Die meisten Kräuterölrezepte begnügen sich damit die Kräuter in Öl einzulegen und einige Wochen ziehen lassen. Bei meinen Rezepten werden die Kräuter fein püriert und die Kräuteröle werden erhitzt.
Auf dem Foto sind von Links nach Rechts zu sehen, das Dillblütenöl, Schnittlauchöl und ein Liebstöckelöl. 
Die eigene Herstellung von Kräuteröl ist auch eine Form des konservierens, also ist dies auch ein Beitrag zum Kochevent "Konservieren" bei Zorra, ausgerichtet von Britta.





Zutaten:
 jeweils 250 ml Traubenkernöl

1 Bund Dillblüten
oder
1,5 Bund Schnittlauch
oder
1 Bund Liebstöckel

Zubereitung:
Für das Dillblütenöl benutze ich wirklich nur die Blütendolden. In den Blütendolden befindet sich deutlich mehr des aromatischen Öls als in den Blättern. Also habe ich die Blütendolden abgezupft. Diese kommen dann in das Traubenkernöl und werden gründlich püriert.

Der Schnittlauch wird grob klein geschnitten und kommt dann in das Traubenkernöl. 
Vom Liebstöckel benutze ich nur die Blätter, die Stiele habe ich entfernt. 
Die Kräuter jeweils ins Öl geben und dann sehr gründlich etwa 2 Minuten fein pürieren.

Wenn die Kräuter im Öl fein püriert sind komm die Kräuter-Ölmischung in einen kleinen Topf und wird auf 110°C kurz erhitzt. Dann im Wasserbad kalt rühren.
Das Öl dann durch ein sehr feines Sieb über einen Trichter in die Flaschen füllen. Wer kein feines Sieb hat legt das Sieb mit einem Mulltuch aus. Schon so erhält man ein aromatisches Öl.

Wer einen iSi besitzt kann noch etwas mehr tun. Hier gibt es die Methode „Rapid Infusion“. Ich mach es so das ich das warme Öl in meinen iSi fülle. Den iSi verschließen und mit einer Kapsel auffüllen. Dann vorsichtig das Gas bei aufrecht stehender iSi Flasche entleeren. Wenn man dabei sehr vorsichtig ist benötigt man das Spezialzubehör nicht. 
Wenn kein Gas mehr austritt den Verschluss vorsichtig öffnen und das Kräuteröl wie oben beschrieben in Flaschen füllen. Die Flaschen dann einige Zeit offen stehen lassen bis das Gas ausgetreten ist. Nach meiner Meinung verstärkt dieses Methode noch einmal das Aroma des Öls. Nur man sollte sehr vorsichtig zu Werke gehen, oder sich das entsprechende Zubehör kaufen.


Blog-Event CXXXIV - Konservieren (Einsendeschluss 15. September 2017)

Sonntag, 3. September 2017

gesalzen, Speck vom Bunten Bentheimer

Am 12. April habe ich ein gutes Kilo fetten Speck vom Bunten Bentheimer Schwein in Salz eingelegt.  Ich hatte das in einem Kochbuch gelesen und wollte das doch unbedingt ausprobieren. Fett oder Fleisch einsalzen ist ja eine uralte Methode dieses viel länger und ohne Kühlung haltbar zu machen. 
Nichts anderes wird auch mit dem berühmten Lardo di Colonnata gemacht. Mein Speck hat bis Mitte August im Salz gelegen und ruht seit dem im Kühlschrank, wobei ich schon ordentlich davon verbraucht habe.  

gesalzener Speck Roggen Rote Beete Dill

Zutaten:
1, 5 kg fetter Speck
1-2 kg unraffiniertes Meersalz
3 frische Lorbeerblätter
1 Zweig Rosmarin
4 Zweige Thymian
1 El schwarze Pfefferkörner

Zubereitung:
Alles Zutaten portionsweise in einen Zerkleinerer geben und kurz schreddern. Den Speck säubern. In eine Keramikschale etwas von der Salzmischung auf den Boden verteilen, den Speck darauf legen. Jetzt das restliche Salz auf dem Speck verteilen das dieser vollständig mit Speck bedeckt ist. Ich habe das dann noch mit einer Bodenfliese abgedeckt und beschwert. So kam das ganze in den Keller und blieb dort etwa einen Monat, dann habe ich schonmal ein wenig probiert und auch Rezepte damit eingestellt:

Jakobsmuschel mit Lardo 
Blumenkohl und Speck 

Nach einem Monat habe ich die Salzmischung erneuert, ich glaube aber, daß das garnicht notwendig ist.

Da dieses einsalzen ein Methode ist etwas zu konservieren ist das auch ein Beitrag zu dem Blogevent "KONSERVIEREN" bei Zorra, das von Britta ausgerichtet wird.

Mit dem Speck habe ich jetzt dann eine kleine Vorspeise gemacht. Dazu kam eine Scheibe gutes Roggenbrot, Rote Beete, Schwedenmilch und Dillblüten. Das war gut. Der Speck ist würzig und cremig weich.

Zutaten:
gesalzener Speck
1 Scheibe sehr dünn geschnittenes Roggenbrot
Butter 
1 kleine Rote Bete
100 ml Weißweinessig
50 ml Wasser
1 Tl Salz 
2 El Sauermilch
Dillblüten

Zubereitung:
Die Rote Beete schälen und roh in sehr feine Scheiben schneiden. Den Weißweinessig mit dem Wasser und Salz einmal aufkochen bis das Salz sich vollständig aufgelöst hat. Den Essigsud über die rote Beete Scheiben gießen und einige Stunden ziehen lassen.

gesalzener Speck Roggen Rote Beete Dill

Das Roggenbrot längs halbieren. In einer Pfanne etwas Butter bräunen und die Scheiben Roggenbrot in der Butter kurz anrösten, auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen, wenn nötig.

Anrichten: 
Den Speck in möglichst dünne Scheiben schneiden und auf den beiden Scheiben Roggenbrot verteilen. Je eine Scheibe „Speckbrot“sauf einen kleinen Teller legen.
Die Rote Beete Scheiben etwas abtropfen lassen und dann neben das Brot legen, dabei die Scheiben einmal zur Mitte hin umklappen, wie auf dem Bild zu sehen. Auf jedem Teller einen El Sauermilch auf die Rote Beete verteilen. 
Alles mit Dillblüten bestreuen.

Blog-Event CXXXIV - Konservieren (Einsendeschluss 15. September 2017)

















Freitag, 1. September 2017

Forelle, Spinat, Zwiebel und Meerrettich

Meine kleine Sommerpause ist vorbei und diese kleine Pause tat mir gut. Einfach mal eine Pause machen hilft mir aus einem gewissen Trott heraus zu kommen und auch mal in Ruhe über das nach zudenken was ich denn hier so einstelle und was ich koche. Es klärt den Kopf.
In der Pause habe ich natürlich auch gekocht, ohne kochen kann ich irgendwie nicht lange und dabei ist dieses kleine Gericht herausgekommen.

Forelle Spinat Zwiebel Meerrettich
Der Anlass für dieses Gericht waren meine  neuen kleinen Schälchen von 3punktF die ich unbedingt füllen wollte. 
Die Schälchen sind einfach und einfach schön, ich mag die sehr.
Herausgekommen ist ein kleines Gericht mit Lachsforelle, frischem Blattspinat vom örtlichen Bauern,  frittierten Frühlingszwiebeln und ganz frisch geriebenem Meerrettich.
Dieses  Gericht entspricht schon sehr weitgehend dem wie ich gerne koche. Die Aromen harmonieren gut mit einander und ergänzen sich gut. Selbst die Schärfe des frischen Meerrettichs ist gut eingebunden, einmal in der Sauce, aber auch auf den frittierten Lauchzwiebeln. 
Frau K fand es schade das die Bilder ganz gelungen waren, so sinken ihre Chancen das ich das Gericht noch einmal zubereite. Allerdings bin ich sicher das noch einmal zu machen.

Zutaten für 2:


1 Lachsforelle, etwa 950 g
1 Schalotte
1 Möhre
1 Lorbeerblatt 

100g Salz
500 ml Wasser

100 ml Riesling
50 ml Verjus
200 ml Sahne
Salz
1 El Meerrettich, frisch gerieben

150 ml Sonnenblumenöl
6 Frühlingszwiebeln

750 g frischer Blattspinat
1 El Butter
1 Schalotte 
100 g Schmand
Meerrettich

Zubereitung:
Die Forelle sorgfältig filetieren. Die Filets kühl stellen. Die verbleibenden Teile der Forelle in einen Topf mit kaltem Wasser geben. Dazu eine geviertelte und geschälte Schalotte, eine Möhre und ein Lorbeerblatt. Die Brühe einmal aufkochen und dann leise etwa 30 Minuten köcheln lassen.
Die Fischbrühe durch ein Sieb abschütten, etwa 400 ml abmessen, in einen sauberen Topf füllen und auf 200ml einkochen. Dann den Weißwein, den Verjus und die Sahne zufügen und die Fischbrühe auf etwa 300ml reduzieren, mit wenig Salz abschmecken und warm halten.

Forelle Spinat Zwiebel Meerrettich
In der Zwischenzeit 500ml kaltes Wasser mit 100g Meersalz gut vermischen, so das das Salz sich vollständig auflöst. Die Forellenfilets in eine Schale geben und mit dem Salzwasser bedecken. Die Schale mit den Filets in den Kühlschrank stellen und etwa 45 Minuten ziehen lassen.

Das Sonnenblumenöl in einem kleinen Topf auf etwa 120°C erhitzen. Von den Frühlingszwiebeln die grünen Teile sehr dünn abschneiden. Die Zwiebelringe in das heisse Öl geben und etwa 2-3 Minuten frittieren. Die Ringe mit einer Kelle herausnehmen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen, leicht salzen.

Den Backofen auf etwa 60°C vorwärmen. Das Sonnenblumenöl in eine Pfanne umfüllen und auf etwa 60°C abkühlen lassen. Die Forellenfilets aus der Brine  so nennt man die Salzlösung) nehmen und kurz abwaschen und trocken tupfen. Die Forellenfilets halbieren und in die Pfanne in das warme Öl einlegen. Die Pfanne in den vorgewärmten Backofen stellen und dort etwa 30 Minuten ziehen lassen.
Den Spinat sehr gründlich waschen bis sich kein Sand mehr von den Blättern löst. Die Stiele von den Blättern abzupfen. Etwas Wasser in einem großen Topf aufkochen und den Spinat darin bei geschlossenem Deckel etwa 3 Minute blanchieren, abschütten und abschrecken. Den Spinat wenn er abgekühlt ist gut ausrücken.
In einem Topf etwas Butter auslassen, die Schalotte, fein gewürfelt, zugeben und kurz glasig schmoren. Den Spinat und den Schwand zugeben , gut verrühren, mit Salz abschmecken und erwärmen.

Anrichten:
Die Schalen vorwärmen, den Spinat auf die zwei Schalen verteilen. Etwa einen El frisch geriebenen Meerrettich in die Sauce geben und den Spinat mit der Sauce bedecken. In jede Schale ein Fischfilet legen. Die frittierten Lauchzwiebeln auf dem Forellenfilet verteilen. Darüber nochmal etwas frischen Meerrettich reiben und servieren.