Die Grippewelle ebbt ab, der Frühling kommt langsam geschlichen und Frau K ist verschnupft.
Seit heute ist sie verschnupft und wenn Frau K verschnupft ist braucht sie eine gute Suppe!
Die hatte ich nicht mehr im Eis, also neu kochen, ein Stück Rindfleisch, diesmal ein schönes Stück Hochrippe, etwas Suppenhuhn, Gemüse wie Sellerie, Porree, Gemüsezwiebeln, Möhren, Petersilienwurzel, dazu Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Nelken, Lorbeerblatt und Nudeln.
Manchmal gibt es mehr Gemüse dazu, manchmal Kartoffeln oder auch Tomatenwürfel.
Was das mit abkupfern zu tun hat?
Nun ich denke dieses Rezept, das ich seit 30 Jahren so oder so ähnlich koche kennt jeder Leser, mit kleineren oder größeren Abweichungen. Ein Ursprung lässt sich kaum mehr feststellen und jede Familie hat ihr eigenes Rezept.
Katharina Seiser von dem Blog esskultur hat einen , wie ich finde sehr lesenswerten Beitrag zu dem Thema abkupfern geschrieben und eine wichtige Diskussion angestossen.
Das Internet hat ja nun wirklich so eine gewisse Selbstbedienungsmentalität hervorgebracht, bei der viele glauben alles was es einmal öffentlich gibt kopieren zu können.
Bei Rezepten ist, wie Katharina richtig schreibt die Rechtslage ziemlich klar, da gibt es kein Urheberrecht.
Trotzdem sollten auch nach meiner Meinung die Quellen genannt werden, in Blogs genauso wie in Zeitschriften oder Kochbüchern.
Nun gibt es Rezepte wie das obige, wo es keine Quelle gibt und auch wenn es Rezepte für solche Suppen in Kochbüchern gibt, haben diese Autoren das Gericht nicht erfunden sondern nur aufgeschrieben.
Ich denke da braucht es keinen Verweis.
Wenn ich bei einem Kochbuch, Blog oder auch aus einer Zeitschrift mehr oder weniger genau kopiere, wie ich es z.B bei diesem Gericht gemacht habe, dann denke ich das jeder Blogger die Quellen nennen sollte, auch wenn vielleicht dieser Koch oder dieses Kochbuch gar nicht das ursprüngliche Rezept hat. Doch ich denke alle Blogger sollten bei solch naher Variante oder gar wenn das Rezept vollständig abgeschrieben wird, wenigsten ihr eigen Fundstelle nennen.
So das waren die einfache Varainten.
Gestern habe ich eine Vorspeise ausprobiert, Reismehlravioli mit Garnelenfüllung und Rhabarber.
Ich beschreibe jetzt einfach mal wie ich auf diese Vorspeise gekommen bin, die übrigens fast völlig misslungen war.
In dem Kochbuch „ Espumas“ vom Hädecke - Verlag hatte ich Reismehlravioli mit Garnelenfüllung gefunden. Gut das wollte ich ausprobieren. Die Ravioli gefielen mir, nur für die Füllung habe ich ein schöneres Rezept bei Tim Raue in „ My Favorite Things“ gefunden. Der macht zu den Garnelen eine Fischfarce als Füllung. Gut er, macht diese Farce im Pacojet, den besitze ich nicht, also habe ich im „Großen Larousse“ nach eine Fischfarce geschaut und mich daran orientiert. So hatte ich alleine für die Ravioli drei Quellen.
Nun sollte es Rhabarber dazu geben, also da habe ich einen Teil eines Rezepte aus dem Buch „Gemüse“ von Köthe/Ollech, denn die marinieren die hauchdünn geschnitten Rhabarberscheiben einfach nur in Salz und Zucker, eine sehr schöne Beilage zu Fisch, aber auch zu Garnelen. Das habe ich also übernommen.
Im Kochbuch „Johannes King“ habe ich dann ein Rezept für geschmorten Rhabarber gefunden, habe aber den Zucker weggelassen.
Auf die Idee für ein Rahbarbergelee bin ich dann selber gekommen.
Nun habe ich aus dem allen eine Vorspeise gemacht, die sicher ganz lecker gewesen wäre wenn nicht der Ravioliteig so misslungen wäre.
Wenn ich diese Vorspeise einstelle, soll ich dann auf alle diese Quellen verweisen? Ich glaube manche Kochuchautoren wären kaum erfreut wie ich ihre Rezepte verbiege.
Auch bin ich überzeugt das würde viele Leser zum einen überhaupt nicht interessieren und andere sogar abschrecken, einfach weil das Rezept extrem unübersichtlich würde.
Andererseits gibt es ja auch in der Küche Moden, bei denen der Ursprung kaum festzustellen ist.
Wieso wird neuerdings in vielen Kochbücher wieder Joghurt eingesetzt, der lange eher verpönt war. Rote Bete erlebt eine neue Blütezeit.
Ich finde die Abgrenzungen schwierig, gerade weil ja auch Kochbuchautoren und Food - Zeitschriften mehr oder weniger bewusst kopieren und natürlich Trends und Moden folgen.
Das gilt auch für Blogger, doch ich denke jeder Blogger sollte im gewissen Rahmen seine Quellen nennen.
Allerdings sollten Blogger auch ehrlich darauf hinweisen wenn sie Auftragbeiträge abliefern. Damit meine ich nicht die Beiträge über Ölproben oder ähnliches die zugesandt werden.
Allerdings habe ich manchmal den Eindruck das es durchaus Blogs gibt, die bezahlte Auftragarbeiten abliefern.
Das Blogger für ihr Beiträge bezahlt werden ist nicht zu kritisieren, nur sollte die Grenze deutlich werden zwischen Blog und Werbung. Wie in den Printmedien ja auch üblich und vorgeschrieben.
Mit meinem Beitrag möchte ich eigentlich nur sagen, das ich diese Diskussion wichtig finde und hoffe das sie offen geführt wird und vielleicht ja zu einem Ergebnis führt.